Die Windmühlen drehen sich nicht

Liestal/Berlin - Während Deutschland für das Jahr 2014 einen Rekordzubau in der Windindustrie verzeichnete, wurde in der Schweiz keine einzige neue Windenergie-Anlage in Betrieb genommen. Auch 2015 sei kein erhebliches Wachstum zu erwarten.

Im Jahr 2014 konnte die Windenergiebranche in Deutschland 4.750 Megawatt an Land neu installieren, schreibt der Bundesverband Windenergie e.V. (BWE) in einer Medienmitteilung. Dies entspreche einem Wachstum von 58 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2.998 Megawatt).  Damit habe sich die deutsche Windindustrie auf dem stark gewachsenen Weltmarkt gut positioniert. 

In der Schweiz hingegen, wurden sechs Jahre nach der Einführung der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) für erneuerbare Energien nur neun neue grosse Windenergie-Anlagen gebaut. Dies berichtete der  Schweizer Branchenverband Suisse Eole bereits im November 2014. Keine einzige neue Anlage sei 2014 hinzugekommen. Wie eine Umfrage von Suisse Eole zeigt, wird sich dieser Trend voraussichtlich auch 2015 nicht ändern. Die Politik sei nun gefordert Korrekturen anzubringen, damit das vorhandene Windpotenzial in der Schweiz genutzt werden kann. ssp

Im Emmental ist die Situation für Windmühlen auch nicht rosig. Obwohl bereits früh vier Zonen für die Windkraft ausgeschieden wurden und an verschiedenen Standorten Windmessungen durchgeführt wurden oder werden, hat sich seither wenig getan. Die Gründe für das zähe Voranschreiten im Bereich Windkraft sind verschiedener Art. Einerseits reichen die Windstärken teilweise nicht oder nur knapp für den rentablen Betrieb von grossen Windturbinen. Andererseits werden bei sämtlichen Vorstössen im Bereich der Windkraftnutzung sofort Bedenken bezüglich Landschaftsschutz geäussert und auch Teile der Bevölkerung sind der Winkraft gegenüber kritisch eingestellt.

Weitere Informationen zur Situation der Windkraft im Emmental finden Sie im BZ-Artikel vom 4. Februar 2014.